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Foto: Memphis & Mississippi

Infos / Empfehlungen | Mississippi | 12.11.2015 | Foto: Memphis & Mississippi

Ausflug in die Vergangenheit: Tennessee und Mississippi

Die spannende Geschichte der USA kann man bei einer Reise durch beide Bundesstaaten hautnah erleben - von der Entdeckung durch den Spanier de Soto im 16. Jahrhundert und Kämpfen mit den Ureinwohnern über die Erschließung durch Siedler aus dem Norden bis hin zum Bürgerkrieg und der Bürgerrechtsbewegung.

Schlachtfelder, Museen und die einstigen Wohnsitze berühmter Persönlichkeiten wie Andrew Jacksons "The Hermitage" erzählen lebhaft die Geschichte Tennessees und der USA. Gehen Sie auf Zeitreise und entdecken Sie die vielen Zeugnisse einer bewegenden und spannenden Vergangenheit nebst hinreißend hübschen Südstaatenvillen und Baumwollfeldern!

Americas first Frontier – Grenze zum wilden Süden
Mit Mut und Entschlossenheit bereiteten die amerikanischen Pioniere den Weg für die Besiedlung an der ersten Grenze der USA im Süden bei Tennessee und Kentucky. Sie schnitten Schneisen durch dichte Wälder, bezwungen Flüsse und Berge. Solche Pfade können zum Teil noch immer besichtigt werden, wie z.B. der Natchez Trace. Einer der berühmtesten Pioniere ist Daniel Boone, der auch hierzulande hauptsächlich wegen der gleichnamigen Fernsehserie aus den 60er Jahren bekannt ist.

Indianer
Zwischen den Appalachen und dem Mississippi leben bereits seit über 10.000 Jahren Menschen. Hunderte Stämme siedelten in dem Gebiet zu dem Zeitpunkt als die Europäer kamen und das neu entdeckte Land für sich beanspruchten. Die Cherokee (untere Bilderreihe, drittes Bild) sind noch immer das größte indianische Volk im „Treffpunkt der Flüsse“, der Bedeutung des Namens Tennessee. In Vonore, südöstlich von Knoxville, kann man sich im Sequoyah Birthplace Museum über einen der berühmtesten Häuptlinge informieren. Mehr über die Völker und die Geschichte der Besiedlung erfährt man in Knoxville selbst im McClung Museum. Pinson Mounds in Jackson findet man alte Hügel, welche zu den größten indianischen Bauwerken Nordamerikas zählen.
Südlich von Tupelo, MS kann man ebenfalls einen indianischen Hügel besichtigen, den Nanih Waiya Mound. Die Natchez-Indianer haben im 17. Jahrhundert die letzten Mounds gebaut. In Mississippi – auch ein Wort indianischer Herkunft (großes Wasser oder großer Fluss) – verloren die Natchez, Choctaw und die Chickasaw ihr Territorium bis Ende des 18. Jahrunderts an die Franzosen. Die Stämme wurden zum Großteil nach Oklahoma umgesiedelt. Die Natchez-Indianer suchten vielfach Zuflucht bei den anderen Stämmen und vermischten sich, weshalb ihre Kultur praktisch verloren ging. Heute lebt kein Nachfahre mehr, der die Sprache der Natchez flüssig spricht. Auf ihre Spuren kann man sich im Grand Village, kurz vor der Stadt Natchez, begeben. Die in Mississippi verbliebenen Choctaw verfügen übrigens inzwischen über eine solide wirtschaftliche Basis mit Hotels, Restaurants und Casinos in der Hand eigener Unternehmen.

Schlachtfelder des Bürgerkriegs
Vor rund 150 Jahren tobte die letzte Schlacht des amerikanischen Bürgerkriegs. Die Haltung zur Sklaven-Haltung spaltete die noch junge Nation und so war dies einer der Hauptgründe für die Abspaltung einiger Staaten und dem Beginn des Sezessionskrieges. Viele Denkmale und ehemalige Schlachtfelder erinnern an die blutigen Auseinandersetzungen zwischen Konföderierten und Union, so z.B. Fort Donelson, Shiloh, Franklin und Chickamauga in Tennessee. Noch bis Ende dieses Jahres werden bedeutende Schlachten des Bürgerkriegs hier anlässlich der 150. Jahrestage nachgestellt und zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt.
In Vicksburg, Mississippi fand eine der entscheidendsten Auseinandersetzungen während des Bürgerkriegs statt. Die Kapitulation der Konföde¬rierten 1863 nach langer Belagerung war der Schlüssel zum Süden und ein Wen¬depunkt im Bürgerkrieg. Der National Military Park erinnert an jene Schlacht. Einmal in Vicksburg, sollte man sich hier unbedingt auch das Biedenharn Museum of Coca-Cola® Memorabilia anschauen. Das Yesturday’s Children Antique Toy and Doll Museum ist sicher eine nette Abwechslung für die Kleinen. Darüber hinaus lohnt ein Stadtbummel, denn in Vicksburg stehen herrliche alte Südstaatenvillen!

Kampf um Bürgerrechte
Nach dem Ende des Bürgerkrieges und der Befreiung der Sklaven waren die Afroamerikaner noch immer nicht wirklich frei und erst recht nicht gleichgestellt. Der Kampf um ihre Bürgerrechte gewann nach dem Ende des 2. Weltkrieges an Fahrt, als die GIs von der Front zurückkehrten. Hier waren die afroamerikanischen Soldaten immer noch von ihren weißen Kollegen getrennten und diskriminiert. Von den vom Rassismus befreiten Deutschen erfuhren sie mehr Respekt und Toleranz als von einigen ihrer Mitstreiter und erst Recht nach ihrer Rückkehr war wieder alles wie zuvor. An der Einstellung ihrer eigenen Landsleute hatte sich jedoch nichts geändert. Das war für sie Anlass zum "Sturm der Freiheit" für Gleichheit, Recht und Freiheit.
Auf den Spuren des Civil Rights Movement kann man sich auf dem Mississippi Freedom Trail begeben. In Memphis wurde Martin Luther King nach seiner letzten, bewegenden Rede auf dem Balkon seines Hotels erschossen. Das Civil Rights Museum ist genau dort errichtet worden, wo einst das Hotel stand. Die Hotelfassade und der Balkon sind noch erhalten geblieben und wurden in das Museum integriert.

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Quelle: © Memphis & Mississippi, Tennessee Tourism

Berühmte Persönlichkeiten

Mark Twain
Samuel Langhorne Clemens, alias Mark Twain, lebte in Mississippi und arbeitete auf dem „Vater der Flüsse“, wie der mächtige Strom auch genannt wird. Damals war er noch kein Schriftsteller, aber seine Erfahrungen und Eindrücke während seiner Zeit dort beeinflussten seine Bücher The Adventures of Tom Sawyer („Die Abenteuer des Tom Sawyer“, 1876), Life on the Mississippi („Leben auf dem Mississippi“, 1883) und sein Meisterwerk The Adventures of Huckleberry Finn maßgeblich. Nach ihm wurde die Brücke über den Mississippi nach Hannibal, wo er seine Kindheit verbrachte, benannt: Mark Twain Memorial Bridge.

Andrew Jackson
Er war der erste US-Präsident, der nicht aus der Riege der Gründerväter (Amerikanische Revolution kam). Sein Anwesen, The Hermitage Historical Plantation and Museum, befindet sich östlich von Nashville. Das wunderschöne, auf einer abgelegenen Wiese errichtete Herrenhaus sollte man sich unbedingt anschauen. Man lernt über die damalige Zeit, sieht, wie die Jacksons wohnten, wie und wo die Sklaven lebten und auch wo Andrew Jackson und seine Frau begraben sind.
Während seiner Amtszeit zerschlug Jackson die Bundesbank, baute die Infrastruktur aus und legte damit den Grundstein für die Industrialisierung. Außerdem hatte er eine entscheidende Rolle bei der Gründung der Demokratischen Partei inne und war leider auch für die gewaltsame Vertreibung der Indianer verantwortlich. Er galt als „Indianer-Hasser“ und vertrieb sogar die von seinen Vorgängern weitestgehend verschonten sogenannten „fünf zivilisierten Indianer-Stämme“.

James K. Polk
Er war der 11. Präsident der USA. Er richtete das Innenministerum ein, initiierte die Gründung und den Bau der US Naval Academy, der berühmten Smithsonian Institution mit seinen vielen Museen und war für den Bau des Washinton Monument verantwortlich. Außerdem führte die erste Briefmarke der USA ein, gliederte Texas sowie Kalifornien, New Mexico und Utah nach dem Ausgang des Krieges gegen Mexico ein. Washington, Oregon und Idaho sowie Teile von Montana und Wyoming sind nach Verhandlungen mit den Briten hinzugekommen. Auch Kuba hatte er versucht zu erwerben. Die Spanier wiesen das Angebot jedoch ab.
Vor seiner Präsidentschaft lebte Polk einige Zeit lang in Mississippi, wo er eine Baumwollplantage errichtete. Sein Landhaus in Nashville wurde leider abgerissen, aber sein Grab kann am Tennessee State Capitol Building und das von Polks Vater errichtete Haus in Columbia, südlich von Nashville, können noch besichtigt werden. Das um 1816 errichtete Anwesen zeigt über tausend Exponate Polks Leben.

Daniel Boone
Er war Pionier und Jäger und gilt als Wegbereiter der Expansion in den Westen und der Öffnung der „Frontier“. Er erforschte die Wildnis der Appalachen, in die sich zuvor nur sehr wenige Weiße vorwagten und erschloss die Wilderness Road – einen Weg von Virginia nach Kentucky. Das Vorhaben begann 1775 mit 35 Holzfällern. In den folgenden rund 20 Jahren, in denen sie bereits von tausenden Reisenden genutzt wurde, war die Strecke bis zu ihrem Ausbau 1796 nur zu Fuß oder mit dem Pferd zu passieren. Das Basislager in Kentucky am Ende der Wilderness Road, in welchem die Siedler ankamen, wurde nach seinem Gründer Boonesborough genannt, wo Boone mit seiner Familie auch vier Jahre lebte. Immer wieder geriet Boone an Indianer. Der Siedlung kam entscheidende Bedeutung zu, da sie die am weitesten westlich gelegene war. Trotz massiver Angriffe durch die Shawnee konnte Boonesborough gehalten werden. Für den Ausgang des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges waren dieser Umstand und die Niederlage der Indianer von großer Wichtigkeit. Boone gilt heute als „Vater Kentuckys“. In Boonesborough befindet sich ein State Park, in welchem archäologische Ausgrabungen vorgenommen werden.
Boone und seine Familie ließen sich schließlich in Mississippi nieder. Nach diesem ersten amerikanischen Volkshelden wurde der Landkreis Boone County benannt. Booneville, Mississippi, ist hingegen nicht nach ihm, sondern nach einem seiner Verwandten benannt.
Einen Teil der Wilderness Road kann man sich in Tennessee anschauen, so wie auch seine Hütte. Besuchen Sie das East Tennessee History Center in Downtown Knoxville oder das Visitor Center in Kingsport, um mehr über diese amerikanische Ikone zu erfahren!

Andrew Johnson
Er war der 17. Präsident der USA und trat nach dem Attentat auf Abraham Lincoln als dessen Vizepräsident die Nachfolge an. Auch er war Demokrat und wie Andrew Jackson ein Mann des Volkes. Auch wenn er aus ärmlichen Verhältnissen stammte und zunächst einfacher Schneider war, schaffte er es dennoch zum Bürgermeister einer Kleinstadt und von dort aus zum Kongressabgeordneten und Gouverneur Tennessees und schließlich zum Vizepräsidenten. Das Amt hat ihm unter anderem seine Haltung für die Einheit des Landes während des Bürgerkriegs eingebracht, mit welcher er der einzige Südstaatenpolitiker war. Infolgedessen nahmen ihm die Konföderierten sein Haus und seine Sklaven.
Sich nach seiner Amtszeit als Präsidentschaftskandidat nominieren zu lassen scheiterte und hätte wenig Aussicht auf Erfolg gehabt, da er sich zuvor der Linie im Kongress zur Gewährung umfassender Bürgerrechte für die befreiten Sklaven sperrte, was in einem nur knapp gescheiterten Amtsenthebungsverfahren gipfelte. Dennoch verblieb er weiter in der Politik und verstarb kurz nach seinem erneuten Einzug in den Senat.

David ,Davy’ Crockett
Der Politiker und Kriegsheld ist neben Andrew Jackson der einzige, der auf dem Gebiet des heutigen Tennessee geboren wurde. Crockett wuchs in armen Verhältnissen und ohne nennenswerte Ausbildung auf. Er trat in das zweite Regiment der Tennessee Volunteer Mounted Riflemen ein, wobei sein Befehlshaber General Andrew Jackson war. Später erzielte er erste politische Erfolge auf lokaler Ebene, als er in seiner Heimatgemeinde die Korruption abschaffte. Als er ins Repräsentantenhaus gewählt wurde, setzte er sich für die Squatters ein. Das sind arme Pioniere, die häufig illegal Land besetzten. Ein Gesetz verbot jenen, die kein Land besaßen, welches zu kaufen. Bei seinem ehemaligen Befehlshaber machte er sich nicht wirklich beliebt, als er sich gegen die Vertreibung der Indianer aussprach. Der Indian Removal Act war jedoch unter den weißen Politikern recht beliebt und so verlor Crockett auch seinen zweiten Wahlkampf. Nachdem er seine Memoiren geschrieben hat, versuchte er erneut in der Politik sein Glück und entschied 1835 nach der erneuten Niederlage, sich der Revolution der Texaner gegen Mexiko anzuschließen. Er starb bei der Schlacht von Alamo 1836 in San Antonio Texas. Die Texaner verloren die Schlacht bei der einstigen spanische Mission wegen des recht ungleichen Kräfteverhältnissen: Die Mexikaner waren den Männern der um Unabhängigkeit kämpfenden Region etwa zehnfach überlegen. The Alamo ist auch bekannt aus dem Song von Johnny Cash sowie dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1960, in dem John Wayne die Rolle des Nationalhelden Crockett spielte.

Jefferson Davis
Er ging in die Geschichte ein als der Präsident der Konföderierten Staaten von Amerika. Der Politiker war zuvor Senator für Mississippi und Kriegsminister und eigentlich gegen eine Sezession. Der Zusammenhalt der Union war ihm wichtig, aber er trat auch für die Stärkung der Rechte der einzelnen Staaten ein. Nachdem Abraham Lincoln gewählt wurde und sich South Carolina abspaltete, zog er im Januar 1861 mit Mississippi nach.
Nach der Niederlage im Bürgerkrieg wollte er zunächst mit seiner Familie ins Ausland, um eine Exilregierung zu bilden, wurde jedoch in Georgia gefasst und inhaftiert. Die Familie ging nach seiner Freilassung nach Europa. Übrigens besuchte seine Tochter Winnie in Karlsruhe die Schule. Davis‘ Affaire mit der Frau eines bekannten Politikers belastete seine Ehe. Varina Davis hielt sich dann hauptsächlich in England auf. Davis erkrankte und war insolvent, als ihn die reiche Witwe Dorsey aus Biloxi zu sich einlud. Noch im selben Jahr versöhnte er sich wieder mit seiner Frau. Ein Jahr darauf starb Dorsey. Ihr Gut, Beauvoir, das heute als Museum dient und besichtigt werden kann, hatte sie Davis noch zu Lebzeiten geschenkt.

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