Infos / Empfehlungen | Oregon | 04.01.2019 | Foto: Travel Portland
Insider-Tipps für Portland
Glauben Sie ruhig alles, was Sie über Portland gehört haben. Diese Stadt ist absolut außergewöhnlich und hat Suchtpotential: Wenn Sie hinfahren, machen Sie sich darauf gefasst sich in sie zu verlieben. Hier sind unsere Insider-Tipps für Portland!
Portland erkunden
Zunächst einmal ist die coolste Art, durch die Stadt zu ziehen, wohl das sogenannte Tubing - eine sommerliche „Fahrt“ auf einem großen Schwimmring auf dem Willamette River, der sich durch die Stadt schlängelt. Alternativ kann man das auch mit dem Kajak machen, aber das strengt ja an.
Wer nicht im Sommer anreist oder keine Lust auf Wasserspaß hat, der erkundet Portland am besten per Rad oder E-Roller (an der Westküste gerade absolut angesagt – und ja, wir meinen nicht das Gefährt mit Sitz, sondern den motorisierten Tretroller). Portland ist extrem radfahrerfreundlich und wer mit dem geliehenen Drahtesel unterwegs ist, der sollte in jedem Fall über die beiden Brücken Hawthorne und Tilikum Bridge fahren, um zu verstehen, warum Portland auch Bridgetown genannt wird.
Portland ist zudem ideal zu Fuß zu erkunden. Gerade in Downtown liegen viele Top-Sehenswürdigkeiten nah beieinander und sind damit perfekt fußläufig erreichbar.
Parks & Gärten
Portland wird auch City of Roses genannt – die Rosenstadt. Das liegt am Washington Park mit seinen über 7.000 Rosen. Das ist natürlich kein Insider. Unser Tipp für Sie ist vielmehr, diesen International Rose Test Garden (Bild unten, mittig) am besten im Juni zur Hauptblütezeit und dann mit dem Bus zu besuchen, da Parkplätze um diese Zeit des Jahres knapp werden.
Weniger bekannt und daher auch weniger frequentiert ist der zauberhafte Rhododendron Garden beim Reed College. Gartenfreunde sollten ihn im späten Frühling unbedingt besuchen. Ganz zauberhaft im Frühjahr zur Kirschblüte ist auch der japanische Garten (Bild unten links) oder der chinesische Garten (unten rechts). Ins Guinness Buch der Rekorde hat es übrigens ein „Park“ Portlands geschafft: Der Mill Ends Park ist der kleinste Park der Welt, aber dieser Park lohnt aus unserer Sicht nicht wirklich einen Besuch, denn es ist nur ein kleines, geschütztes, immergrünes Gewächs an einer Straßenkreuzung, das kaum die Mühe lohnt, die Kamera zu zücken. Viel imposanter ist hingegen der Forest Park. Er ist der größte Park der USA, der sich innerhalb der Stadtgrenzen befindet.
Ebenfalls ein schöner Tipp ist Mount Tabor zum Sonnenuntergang. Diesen Berg zu bezwingen ist keinesfalls schwer, denn auch lauffaule Wanderer haben den Gipfel schnell erklommen. Er befindet sich im Südosten der Stadt und bietet einen spektakulären Blick über Portland. Nachdem die Sonne untergegangen ist und die Lichter der Stadt angehen, liegt ein kleines, glitzerndes Meer zu Ihren Füßen. Wer es abends nicht schafft, findet tagsüber hier auch ganz nette Picknickplätzchen.
Quelle: © v.l.n.r.: David Alvardo, Travel Portland | Justin Katigbak, Travel Portland | Travel Portland
Museen und Kunst mal anders
Gesehen haben sollte man das OMSI, das Oregon Museum of Science and Industry. Es ist spektakulär, was man von einem Wissenschafts- und Industriemuseum vielleicht nicht denken mag. Nicht nur für Familien mit Kindern macht das Museum, in dem man viel anfassen und experimentieren kann, Laune. Gerade abends – und hier kommt unser Insider-Tipp – mit ein paar leckeren Drinks bei „OMSI After Dark“, einem Event ab 21 Jahren, macht das Museum richtig Spaß!
Das Portland Art Museum ist ebenfalls eine spannende Adresse für die Kunstinteressierten. Es ist eines der ältesten Museen der USA und – Tipp! – Kinder unter 17 Jahren erhalten freien Eintritt, was es gerade für Familien interessant macht. Wer sich für Kunst begeistert, muss den Alberta Arts District gesehen haben, und das wiederum bestenfalls am letzten Donnerstag des Monats. Hier gibt es nicht nur nette Galerien, sondern tatsächlich auch über 30 Restaurants und Bars auf einem Gebiet von nur rund 15 Straßenblocks. Und noch ein Tipp für Art Lovers: Der erste Donnerstag des Monats in den Stadtteilen Pearl und Chinatown bzw. Old Town! Einige Galerien lassen einen nicht nur kostenlos die Kunstwerke bestaunen, sondern offerieren gratis Wein und Bier! Am spaßigsten ist es im Bereich Old Town!
Quelle: © v.l.n.r.: Justin Katigbak, Travel Portland | Travel Portland | Aaron Lee, Travel Portland
Allerhand, das aus der Reihe tanzt
Witzig und wirklich mal etwas anderes ist der Stadtteil Hawthorne mit seinem legendären Hippie-Shopping-Bereich. Außerdem gibt es noch eine weitere Besonderheit in Portland, und zwar den weltweit größten unabhängigen Buchladen – also eine Buchhandlung, die zu keiner Kette gehört – mit über einer Million Büchern: Powell’s Books (siehe Bild unten links). Wer sich für indische Filme erwärmen kann, für den gehört ein Besuch des Bollywood Theatre zum Portland-Pflichtprogramm (Bild unten, mittig)! Wenn Sie sich über die langen Schlangen nebenan wundern: Diese führen zu einer der beliebtesten Eisdielen der Stadt: Salt & Straw (Bild unten rechts). In der Vorweihnachtszeit gibt es z.B. Sorten wie Zimt-Kokos-Eierpunsch, Gingerbread Cookie Dough oder Apple Brandy & Pecan Pie. Yummy!
In Portland hat sich zudem eine Tiny-House-Szene etabliert. Als Resultat der Gentrifizierung haben sich pfiffige Portlander gedacht: "Wenn meine Wohnung zu teuer wird, zieh ich halt in ein kleines Mobilheim!" Aber natürlich sind auch diese künstlerisch-alternativ und nicht wie man Mobile Homes kennen mag. Nein, auf die Portland-Art muss es den Esprit und das Wesen seines Eigentümers widerspiegeln. Und so kommen ganz witzige Umsetzungen dabei heraus, die man sich z.T. sogar anschauen (Tiny House Tours) oder in denen man sogar übernachten kann (Tiny House Hotel).
Food Carts
Portland ist ein Mekka für Foodies! In jedem Fall sollten Sie mehrere „Pods“ aufsuchen, wenn Sie gern essen und gern Verschiedenes probieren. Pods sind Orte, an denen mehrere Food Carts (so heißen Food Trucks in Portland) zusammenkommen und man in der Regel in der Mitte der coolen Imbissbuden auf Sitzgelegenheiten essen kann.
Unsere Tipps sind der „Portland Mercado” (hauptsächlich mexikanische und lateinamerikanische Küche, auch mit angrenzendem Markt - siehe Bild unten links), der Mississippi Marketplace (siehe Bild rechts), der Pod in der 113 SE 28th Avenue (ägyptisch bis thailändisch) und (nachts:) der Cartopia Pod. Hier noch ein paar sehr gute Carts: Nong's Khao Man Gai (thailändisch), Pastrami Zombi (mega leckeres, geräuchertes Fleisch im reichhaltigen Sandwich) und Matt’s BBQ (texanischer Stil).
Quelle: © v.l.n.r.: Travel Portland | Aubrie LeGault | David Alvardo, Travel Portland
Bar-Szene, Bier und Spirituosen
Man kann übrigens erstaunlich gut in Bars essen. Klingt komisch, ist aber so! Dass man in den Bars Portlands neben Drinks nicht nur salzige Nüsse bekommt, liegt an einem alten Gesetz, das dazu verpflichtet, Speisen anzubieten, wenn man Alkohol ausschenkt.
Hier ein paar Bar-Empfehlungen: Das Either/Or serviert nicht nur Cocktails, sondern auch gute Kaffeespezialitäten vom Barista. Eine coole Bar für Motorrad-Fans ist „See See“. Das Clyde Common in Downtown, das mehr nach einem Restaurant aussieht, sollte man nicht verpassen, denn es hat preisgekrönte Kreationen an der Bar! Die Roof-Top-Bar des Departure auf dem Meier & Frank Building verbindet Genuss mit Weitblick (Bild unten, mittig). Whisky-Fans sollten die Multnomah Whiskey Library mit einigen der seltensten Sorten ansteuern (oder besser anlaufen).
Überhaupt sollte man als Freund von Spirituosen eine Tour durch einige der vielen Destillerien der Stadt machen. Es lohnt! Witzig: Die Townshend’s Distillery fertigt Spirituosen aus Tee. Wer lieber Bier trinkt, der ist wiederum überall richtig. Wie schon erwähnt, ist Portland eine Stadt für Biertrinker. Es gibt hier rund 80 Brauereien, die IPAs, Stouts, Sauerbier, Weizen und viele andere Biersorten hervorbringen.
Nach all dem Getrinke steht Ihnen vielleicht der Sinn nach etwas Herzhaften? Auch, wenn Sie beim nächtlichen Bar-Hopping die Zeit aus dem Auge verloren haben, finden Sie in Portland noch den einen oder anderen Diner, der 24 Stunden geöffnet hat. Tipp: Roxy oder Luc Lac (Pho) in Downtown.
Drinks mit Schmusefaktor
Zum Abschluss noch ein Tipp, der völlig aus der Reihe tanzt: Die Purringtons Cat Lounge ist eines der ersten Katzen-Cafés der USA. Was? Ja, richtig gelesen. Was zunächst völlig paradox klingt hat eigentlich keinen uninteressanten Hintergrund. Im Grunde ist ein Tierheim auf den Gedanken gekommen, in einem entspannten Umfeld sich Mensch und Tier zunächst kennenlernen zu lassen, bevor die Katzen vermittelt werden. Außerdem haben bspw. Anwohner, die keine Katzen halten können, die Möglichkeit, die Tiere zu streicheln und ihnen ein bisschen Liebe zu geben. Und Portland wäre nicht Portland, wenn man hier keinen Wein, kein Bier oder Essen kaufen könnte! Es soll ja schließlich neben dem Kraulen auch an das leibliche Wohl gedacht werden.