Infos / Empfehlungen | Capital Region | 15.04.2015 | Foto: Copyright: Capital Region USA
Wohnstätten der US-Präsidenten: White House & frühe Landsitze
Die Herrenhäuser der Gründerväter, die heute als Museen besichtigt werden können, bieten einen wunderbaren Einblick in die Geschichte der Vereinigten Staaten, der mit herrlichen Spaziergängen in weitläufigen Gärten inmitten wunderschöner Landschaft verbunden werden kann. Die im Folgenden vorgestellten Anwesen können bequem auf einer Rundreise besichtigt werden, da sie sich in bzw. um Washington, D.C. befinden.
White House - Zentrum der Macht
Am Gründungstag der Hauptstadt, dem 13. Oktober 1792, wurde auch der Grundstein für das Gebäude in der 1600 Pennsylvania Avenue gelegt, besser bekannt als das Weiße Haus. Diesen Namen erhielt es jedoch offiziell erst 1901 von Theodor Roosevelt wegen seines weißen Anstrichs. 1814 wurde es von britischen Truppen durch einen Brand zerstört. Der Wiederaufbau begann 1819. Das Weiße Haus als Zentrum der Macht dient heute den US-Präsidenten als Amtssitz und Residenz.
Mount Vernon – George Washington (Amtszeit 1789 bis 1797)
Die bildschöne Anlage und das repräsentative Herrenhaus sollten Sie sich bei einem D.C.-Besuch nicht entgehen lassen. Der ehemalige Landsitz George Washingtons, dem ersten US-Präsidenten, ist nicht weit entfernt und wird heute als Museum genutzt. Washingston kaufte Mount Vernon im Jahr 1754 und ließ das Herrenhaus (Mansion) in den kommenden 45 Jahren mehrfach erweitern, wobei er sich selbst den Details - vom Entwurf bis zum Bau des im Kolonialstil gestalteten Hauses - stark widmete, auch während der Kriegsphasen.
1799 verstarb Washington in seinem Bett im Anwesen und wurde auf seinem Wunsch hin in der Familiengruft beigesetzt. Später wurden seine und die Überreste seiner Familie wegen des schlechten Zustands der Gruft verlegt. Den Ort für die neue, backsteinerne Begräbnisstätte hatte er noch zu Lebzeiten ausgewählt.
Zudem gibt es wunderschöne Gartenanlagen, eine Whisky- und Getreidemühle, einen Pier am Potomac River für Fischerei und Warenlieferungen, aber auch einen urigen Waldwanderweg und ein Denkmal an der Stelle des ehemaligen Sklaven-Friedhofes zu besichtigen, der den für die Familie Washington tätigen Sklaven und freien Schwarzen gewidmet ist.
Montpelier - James Madison (Amtszeit 1809-1817)
Der vierte Präsident, James Madison, hat die amerikanische Verfassung in bedeutendem Maße mitgestaltet. Sein Landsitz in Virginia stellt eine der besterhaltenen Präsidentenbehausungen neben Mount Vernon und Monticello dar. Montpelier wurde in jüngerer Vergangenheit wieder in jenen Zustand versetzt, in dem Madison es gekannt hatte. Ein späterer Besitzer hatte zahlreiche Veränderungen und Anbauten vorgenommen, aber seit 2008 erstrahlt das Anwesen wieder im alten Glanz und einstiger Größe. Man führt seither Ausgrabungen durch und versucht auch anderweitig Teile Madisons einstigen Haushalts wiederzubeschaffen.
Auch bei Montpelier ist die Geschichte der Sklavenarbeit sichtbar. So befinden sich unweit des Anwesens mehrere Hütten, die als Sklaven-Behausung gedient haben sollen. Fußläufig erreichbar ist das Grab Madisons und seiner Frau, für die man - so sagt man zumindest - den Begriff der First Lady eingeführt haben soll.
Monticello – Thomas Jefferson (Amtszeit 1801-1809)
Etwa 40 Fahrminuten mit dem Auto von Montpelier entfernt erreicht man Monticello nahe Charlottesville, das als eines der bedeutendsten Bauwerke aus der Gründerzeit gilt. Auch dieses Anwesen befindet sich im US-Bundesstaat Virginia.
Thomas Jefferson war der dritte Präsident und maßgeblicher Autor der Unabhängigkeitserklärung. Das Wohngebäude ist im palladischen (klassizistisch) Stil errichtet und wurde von seinem Besitzer selbst geplant. Jefferson entwarf übrigens auch die Pläne für die University of Virginia. Bei beiden Objekten handelt es sich um UNESCO Weltkulturerbe. Die Errichtung begann 1768. 1809 waren die maßgeblichen Baumaßnahmen zwar abgeschlossen, aber Jefferson gestaltete im späteren Verlauf häufiger um.
Im Vergleich zu Montpelier sind hier die Einrichtungsstücke seines einstigen Besitzers zum Großteil noch zu besichtigen, z.B. auch seine Bibliothek. Auch dieses Anwesen sollte man sich nicht entgehen lassen. Es erfreut sich großer Beliebtheit, was auch dem Umstand geschuldet sein könnte, dass es auf der US-Währung abgebildet ist, nämlich auf dem sogenannten Nickel, dem Fünf-Cent-Stück. Die Vorderseite der Münze ziert Jefferson selbst. Außerdem war das Anwesen auf der 2-Dollar-Note zu sehen, die 1928 bis 1966 ausgegeben wurde.