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Zeit zurückgedreht: Sehen, wie Amish in Pennsylvania leben
Lassen Sie das moderne Leben hinter sich und schauen Sie sich an, wie die Amischen in den USA leben! Hier können Sie die traditionelle Lebensweise dieser landwirtschaftlich verwurzelten Glaubensgemeinschaft nachempfinden. Fahren Sie in Lancaster County selbst mit dem Pferdewagen durch die schöne Landschaft oder die berühmten, gedeckten Brücken und genießen Sie authentische Amisch-Küche!
Amische findet man in 28 Staaten der USA (Erhebung aus 2010). Besonders empfehlenswert ist der Besuch einer Siedlung der Amish People in Pennsylvania, wohin ein Großteil der Glaubensgemeinschaft im 18. Jahrhundert auswanderte. Die Amischen stammen übrigens mehrheitlich von Südwestdeutschen oder Deutschschweizern ab; untereinander wird das sogenannte Pennsylvania-Deutsch gesprochen.
Älteste Amisch-Siedlung: Lancaster County
Die erste Zuwandererwelle von mehreren hundert Amischen siedelte in Lancaster County, einem Landkreis innerhalb des Dutch Country in Pennsylvania, nicht weit von Philadelphia entfernt, wo noch heute eine hohe Bevölkerungsdichte an Amischen mit ca. 25.000 zu verzeichnen ist. Von hier aus begann die Besiedlung weiterer Gebiete, die heute bis nach Kanada reichen.
Wenn Sie in Philadelphia sind, besuchen Sie unbedingt Lancaster County! Der Landkreis liegt weniger als anderthalb Autostunden entfernt, etwa zwischen Philadelphia und Baltimore. Hier wird den Besuchern einiges geboten, angefangen bei Fahrten im Einspänner durch die herrliche Landschaft oder über die erwähnten gedeckten Brücken (auch überdachte Brücken genannt) bis hin zu interessanten, geführten Touren, speziellen Events und Mini-Golf. Die Küche der Amischen ist sehr gut und sollten Sie probieren! Außerdem ist ihre Handwerkskunst (z.B. die berühmten Lancaster-Quilts) legendär.
Sollten Sie ohne Führer unterwegs sein, respektieren Sie bitte in jedem Fall die Privatsphäre der Amischen Gemeinschaft, die bewusst zurückgezogen lebt und für unser Verständnis völlig alltägliche Dinge wie Telefon, Strom oder Autos ablehnt. So sind in Lancaster z.B. Fahrräder verboten. Tipp: Bei unserer Philadelphia-Städtereise ist aktuell ein Ausflug zu den Amish über den VIP-Pass inkludiert!
Ganz witzig und zudem bequem ist übrigens auch eine Fahrt in der Eisenbahn "Strasburg Rail Road" durch das Land der Amischen. Wenn Sie es zeitlich einrichten können und Süßigkeiten-Liebhaber sind, dann besuchen Sie die Hershey Story, ein Museum, das sich mit der Geschichte der Firma Hershey’s, seinem Gründer und der Stadt befasst, die seinen Namen trägt. Hier sehen Sie, wie die Milchschokolade hergestellt wurde und können im Chocolate Lab selbst Hand anlegen. Die Milch kommt übrigens von den Kühen der Amischen!
Quelle: © PHLCVB
Imigration im 18. Jahrhundert
Durch die Auswanderung konnten die Amischen den Verfolgungen im Europa der damaligen Zeit entgehen und ein neues Leben nach ihren Glaubensgrundsätzen beginnen. Pennsylvania war deshalb ideal für sie, weil hier der Quäker William Penn Glaubensfreiheit garantierte.
Seit den 1720er Jahren leben die Amischen und Mennoniten hier nach dem Bibel-Zitat: "Demütiget euch vor Gott, so wird er euch erhöhen" (Jakobus 4:10). Und seit jener Zeit hat sich nur wenig geändert. Pferdewagen, Feldarbeit, Strohhüte, Windmühlen und Handwerk sind häufige Assoziationen mit den Amish People, die man bei einem Besuch in „PA Dutch Country“ bestätigt bekommt.
Dutch Country in Pennsylvania meint den Osten des Bundesstaates, wo besonders viele Amische leben. Der Name Dutch Country geht auf einen Irrtum zurück: Die ersten deutschsprachigen Einwanderer nannte man Pennsylvania Deutsche. Wegen der phonetischen Ähnlichkeit zum Wort dutch, das holländisch/niederländisch bedeutet, wurde daraus Pennsylvania Dutch.
Deutsche gibt es übrigens seit 1683 in Amerika. In dem Jahr siedelten 13 Familien aus Krefeld, die sogenannten "Original 13", in "Germantown", heute ein Stadtteil von Philadelphia.
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